MEIN GEBURTSBERICHT

Ich habe euch in meiner Instagram Story über meine Geburt berichtet und versprochen, dass ich auch einen Blog-Beitrag darüber schreiben werde.

Jedes Mal, wenn ich an den 01.11.2018 denke, werde ich ganz sentimental. Es ist der schönste Tag in unserem Leben gewesen und wird es auch immer bleiben. Ihr wisst ja, dass ich es genauso wiedergeben möchte, wie es war! Ich möchte niemanden verunsichern, beeinflussen und auch nichts verherrlichen. Jeder Körper und jede Frau ist anders, so dass man auf seinen eigenen Körper hören sollte, wie man sich die Geburt vorstellt und haben möchte.

Wie ihr ja wisst, hatten wir am 01.11.2018 einen festen Termin zum Kaiserschnitt im Krankenhaus, somit hatte ich keine Wehen oder einen Blasensprung.

Wir haben uns im Vorwege für einen Kaiserschnitt entschieden, weil es nach Rücksprache meiner Ärztin, aufgrund der vorzeitigen Wehentätigkeit, der Größe des Babys, der Lage des Babys über dem Becken und meiner Beckengröße, die richtige Entscheidung war.

Ich war von der ersten Minute fein mit dieser Entscheidung und bin es auch immer noch. Das Wichtigste war mir, dass der Kleine gesund auf die Welt kommt.

Mein Kaiserschnitt

08:30 Uhr: Wir sind im Krankenhaus angekommen und haben uns bei der Geburtsstation angemeldet. Direkt wurden wir in den Kreisssaal gebracht.

09:00 Uhr: Ich sollte das Op-Hemd anziehen, wurde am Tropf angeschlossen und auch die Wehen/Herztöne wurden überwacht. Das zuständige Personal hat sich bei mir vorgestellt und mich darüber informiert, dass ein Notfall dazwischen gekommen ist, so dass wir ein paar Minuten später starten. So langsam wurde ich unruhig und nervös. In ein paar Stunden lernen wir unseren Sohn kennen. Wie wird er aussehen? Wie verläuft die OP? Wie ist es im OP?  So viele Fragen, die meine Nervosität steigerten.

Ca. 10:05 Uhr: Wurde ich erst einmal alleine in den OP-Bereich geschoben. Meine ersten Gedanken waren, als ich die ganzen Leute im OP gesehen habe. „Oh mein Gott sind das viele grüne Männchen und wie schön, dass ich gleich nackt vor euch liege!“ 🙂 

Mein Mann sollte sich in der Zeit umziehen und bereit machen, dass er nach der Betäubung dazu geholt wird.

Ich sollte mich auf den Tisch setzen und wurde von der Anästhesistin begrüßt und über die weiteren Schritte informiert. Daneben war noch ein männlicher Kollege (ich weiß nicht, welche  Aufgabe er genau hatte), aber er war neben der Anästhesistin die beste Fachkraft an meiner Seite, die ich mir wünschen konnte. Mit Humor und lustigen Sprüchen hat er mir die Angst genommen und mich auf die Spritze in den Rücken vorbereitet. (Spinalanästhesie)

Paar Minuten und ein paar Katzenbuckel später hat die Spritze gesessen und ich wurde hin gelegt. Ich merkte, dass es etwas gekribbelt hat und meine Beine fühlten sich eisig kalt an, obwohl sie warm waren. Meine Arme wurden links und rechts befestigt. Hierzu muss ich sagen, dass man das gar nicht richtig wahr nimmt oder man darüber auch gar keine Zeit hat nachzudenken. Meine Vitalwerte wurden überwacht und über die Nase habe ich Sauerstoff bekommen. Plötzlich wurde mir etwas übel und schummrig, sofort haben die Ärzte reagiert und mir etwas in den Tropf gegeben.

Dann haben sich die Ärzte vorbereitet und hinter dem grünen Tuch bereits über den Vorgang gesprochen. Ich kann mich tatsächlich an kein einziges Wort erinnern, weil man einfach so angespannt ist, dass man gleich sein Baby im Arm halten wird. Alles andere ist egal.

Dann ging es los. Ich spürte Druck, aber keinen Schmerz, nur die Berührungen, den Widerstand der Haut. Ich habe gemerkt, wie leicht an meinem Bauch gezerrt und geruckelt wurde. Mein Gesicht hat durch die Betäubung angefangen zu jucken. Dann meinte die Anästhesistin: “ Ich sag Bescheid, wenn es unangenehm wird, danach ist der Kleine da!“ Sie guckte mich an und meinte: „Jetzt!“ Und es war wirklich etwas unangenehm – es fühlte sich an, als ob mein Brustkorb zerdrückt wurde und ganz viel Gewicht drauf liegt. Aber ich hatte keine Zeit über das Gefühl nachzudenken, denn da war er: Unser Baby Boy! 10:33 Uhr

Das kleine zerknautschte Gesicht, der süße Schmollmund und die kaum aufbleibenden Augen haben uns angeschaut und dann fing er an zu schreien. Ein Moment für die Ewigkeit, so wunderschön!!!

Ich kann mich noch an den ersten Satz der Hebamme erinnern: „Das ist aber ein großer Junge!“ Dann hat der Papa die Nabelschnur abgeschnitten und der kleine Mann wurde mir vorne ins Bonding-Top gelegt. Gemeinsam wurden wir in unser Bett getragen und zurück in den Kreisssaal geschoben. Als Paar in den OP-Saal gegangen und als Familie wieder raus gekommen. Ich bin immer noch überwältigt von meinen Gefühlen, wenn ich an die ersten Stunden mit den Kleinen denke. Wir lagen einfach nur da, haben ihn angestarrt und unser Herz hat Purzelbäume geschlagen.

Nach ca. 2 Stunden sollten wir auf die normale Station gebracht werden, aber ich habe Fieber bekommen und keiner wusste, wieso ich Fieber habe. Somit mussten wir weitere 2 Stunden unter Beobachtung bleiben. Leider hat keiner herausgefunden, wieso ich Fieber hatte. Ich fühlte mich einfach nur schlapp und müde und wollte endlich auf die Station. Die Hebamme legte mir das Baby an meiner Brust an und hat mir geholfen beim ersten stillen. Ich selbst konnte mich ja kaum bewegen.

Das erste Wickeln hat der Papa übernommen. 🙂 Und die ersten Kuscheleinheiten somit auch gleich. Um 22 Uhr ist er dann gegangen, weil wir kein Familienzimmer bekommen haben. Ich glaube, es war für mich und für ihn ein ganz trauriger Moment. Denn er wollte uns nicht alleine lassen und ich wollte auch nicht, dass er geht. Ich war so fertig und konnte mich nicht richtig, um den Kleinen kümmern. Aber er musste gehen!

Nachts haben uns die Nachtschwestern beim stillen und beim wickeln geholfen. Ich hatte nicht sehr viel Milch nach der Geburt, so dass wir mit Stillhütchen und Sonde zugefüttert haben, um seinen Hunger zu stillen. Paar Stunden nach der Operation bin ich bereits aufgestanden und ins Bad gegangen. Die ersten Tage nach einem Kaiserschnitt sind wirklich nicht einfach. Ich konnte kaum aufstehen, weil dann der Schmerz am schlimmsten war, wenn man den Körper in die senkrechte bringen wollte.

Nach dem ersten Tag wurde es immer besser und nach zwei Tagen war ich in der Lage schneller aufzustehen und mich rund um die Uhr um unseren Sohn zu kümmern. Vier Tage später waren wir schon zu Hause und bereits ein eingespieltes Team.

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Mein Brief an dich

9 Monate habe ich dich in mir getragen, 9 Monate habe ich deine Bewegungen, deine Tritte und deine Purzelbäume gespürt.  9 Monate warst du mit mir verbunden, hast mit mir viel erlebt, hast meine Gefühle mitbekommen und meine bedingungslose Liebe gespürt. Jeden Tag, jede Minute, jede Sekunde habe ich mich auf dich gefreut, habe mir ausgemalt, wie du wohl aussehen wirst, welche Augenfarbe du behältst und nach wem du mehr kommen wirst. Und plötzlich warst du da – unser größtes Geschenk und unsere größte Liebe. Deinen ersten Schrei, dein erster Blick, dein erstes Nuckeln und deine ersten Bewegungen haben sich in unser Herz gebrannt.

Du machst jeden Tag zu etwas besonderen und ich verspreche dir, dass ich mein Leben lang immer auf dich aufpassen und auf dich achten werde.

9 Monate haben wir auf dich gewartet und nun bist du für immer und ewig, dass größte Glück, was wir geschaffen haben.

Wir lieben dich!

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Ein Gedanke zu “MEIN GEBURTSBERICHT

  1. Meine Maus ,

    was für ein unglaublich schöner Brief (hab Tränchen in den Augen)! Ich glaube dieses Gefühl, dass man spürt, wenn man das erste Mal sein Baby im Arm hält -ist nicht in Worte zu fassen und kann mir vorstellen, dass es das Schönste im Leben ist!

    Toller Geburtsbericht! Ich werde auch niemals vergessen, wie ich geweint habe, als ich erfahren habe, dass er da ist und alles gut geklappt hat! ♥️

    Ich bin sooo unglaublich voller Liebe für den kleinen Engel und werde für immer und ewig für ihn da sein! Immer wenn ich ihn sehe hüpt mein Herz ❣

    Liebe,
    Meri ♥️

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